22.07.1763
Manifest der Kaiserin Katharina 11. (1762-1796) Aufruf an alle Ausländer zur Einwanderung nach Russland
19.03.1764
Kolonialkodex: Festlegung der Agrarordnung in den Kolonien
29.06.1764
Dobrinka, die älteste wolgadeutsche Kolonie gegründet
Juli 1789
Chortitza, erste mennonitische Kolonie gegründet
06.09.1800
Gnadenprivileg Pauls 1. (1796-1801) zugunsten der Mennoniten
20.02.1804
Manifest Alexanders 1. (1801-1825) Einladung zur Ansiedlung Deutscher im Schwarzmeergebiet
25.10.1819
Generalkonsistorium für die evangelischen Kirchen in SaratOW/WOlga gegründet
09.11.1838
Nikolaus 1 (1825-1855) bestätigt die Privilegien der Kolonisten
1842
Kodifizierung aller Freiheiten, Pflichten und Privilegien der Kolonisten und Verleihung der Bürgerrechte an die Kolonisten im ganzen Zarenreich
04.06.1871
Aufhebung des Kolonistengesetzes durch die Zarenregierung
07.10. 1879
Deutsch-österreichisches Bündnis (Zweibund) Folge: Verschlechterung der Lage der Deutschen in Russland
13.03.1881
Thronbesteigung Alexanders III.1881-1894). Beginn der Russifizierung
1904-1905
Russisch-japanischer Krieg. Niederlage Rußlands führt zu teilweiser innenpolitischer Liberalisierung. Dadurch neuer wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung in den deutschen Kolonien
01.08.1914
Ausbruch des Ersten Weltkrieges (ca. 300000 Deutsche dienen in der zaristischen Armee). Deutsche werden zu Feinden des russischen Reiches erklärt
02.02.1915 und 13.12.1915
Liquidationsgesetze: Die Deutschen sollen enteignet und nach Sibirien verbannt werden
15.03.1917
Abdankung Nikolaus 11. (Februarrevolution). Alsbald Aufhebung der Liquidationsgesetze
20.-23. 04. 1917
Erster gesamtdeutscher Kongress in der Geschichte der Deutschen in Russland. Gründung eines Zentralkomitees aller Deutschen in Russland
07.11. (25. 10) 1917
Bolschewistische Revolution (Oktoberrevolution)
03.03.1918
Frieden von Brest-Litowsk (Repatriierungsklausel zugunsten der Deutschen in Russland)
06.01.1924
Gründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) der Wolgadeutschen
1921-1927
Neue Ökonomische Politik (NEP). Vorübergehende Erholung in den deutschen Kolonien: allgemeiner Aufschwung
1928
Beginn der Kollektivierung. Entkulakisierung und Schließung der Kirchen
Nov./Dez. 1929
6000 Deutsche erhalten die Ausreiseerlaubnis nach Deutschland, von wo die meisten nach Nord- und Südamerika weitergeleitet wurden
23.08.1939
Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt
1.9.1939
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939-1945)
22.06.1941
Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges
Ab Juli 1941
Deportation der Deutschen aus den westlichen Teilen der Sowjetunion (Krim, Kaukasus, Teile des Schwarzmeergebiets)
25.08.1941
Deutsche Truppen besetzen Dnjepropetrowsk. Die Deutschen westlich des Dnjeprs entgehen weitgehend der Verbannung
28.08.1941
Beginn der Verschleppung der Wolgadeutschen nach Sibirien und Mittelasien aufgrund des Dekrets des Obersten Sowjets vom selben Datum
10.04.1944
Sowjetische Truppen besetzen Odessa. Ein Teil der Schwarzmeerdeutschen wird im Warthegau angesiedelt
12.01.1945
Beginn der sowjetischen Winteroffensive. Viele Deutsche auf der Flucht
08.05.1945
Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Massenweise Zurückverschleppung der Deutschen aus Russland aus allen Besatzungszonen nach Sibirien
23.05.1949
Gründung der Bundesrepublik Deutschland
09.-13. 09. 1955
Besuch des Bundeskanzlers Adenauer in Moskau
13.12.1955
Dekret des Obersten Sowjets »Über die Aufhebung der Beschränkungen in der Rechtsstellung der Deutschen und ihrer Familienangehörigen, die sich in der Sondersiedlung befinden«. Aber: Keine Rückgabe des bei der Verbannung konfiszierten Vermögens und Verbot der Rückkehr in die ehemaligen Heimatkolonien
08.04.1958
Deutsch sowjetische Obereinkunft über Familienzusammenführung und Zusammenarbeit der Rot-Kreuz-Gesellschaften beider Staaten
24.04.1959
Deutsch-sowjetisches Abkommen über die Familienzusammenführung
29.08.1964
Erlass über die Teil-Rehabilitierung der Wolgadeutschen und Aufhebung des Dekrets vom 28. 8. 1941 (gilt auch für alle anderen Deutschen in der UdSSR)
12.08.1970
Abschluss des Moskauer Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR über gegenseitigen Gewaltverzicht. Folge: Aussiedlerzahlen steigen
01.08.1975
Unterzeichnung der KSZE-Vereinbarungen von Helsinki. Weiteres Ansteigen der Aussiedlerzahlen ist nur von kurzer Dauer.
08.11.1984 und 28.03.1985
Debatten im Deutschen Bundestag über die Lage der Deutschen in der Sowjetunion und über den starken Rückgang der Aussiedlerzahlen. Einmütige Aufforderung an die Bundesregierung, Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen. Seit Beginn 1987 sind die Aussiedlerzahlen stark gestiegen.